Ende der 60er Jahre erlebte er als Besatzungsmitglied eines Militärhubschraubers den Krieg in Vietnam, gegen den er wenig später demonstrierte. Anfang der 70er Jahre wollte ihn eine Freundin für die Black Panther Bewegung gewinnen, doch er interessierte sich nur für Musik. Mitte der 70er sang er mit „Tower Of Power“ vor 370,000 Fans im ausverkauften Kezar Stadium in San Francisco „Your still a young man“.
Er sah die hoffnungsvollsten Musikerkarrieren an Drogen zerbrechen, hielt mit Marlon Brando ein Schwätzchen beim Kaffeeautomaten, legte sich mit der amerikanischen Musikmafia an und schlug mehrere Plattenverträge aus. Ende der 90er Jahre wollte er Europa und die Welt sehen und blieb schließlich – der Musik zuliebe – in Wien hängen, wo er seit 20 Jahren lebt und arbeitet.
Wenn Hubert Tubbs die Bühne betritt, lädt eine amerikanische Sänger-Legende zu einer Zeitreise in den Soul Train.
Der Mann hat mehr erlebt als sich an einem Abend in Songtexte packen läßt. Mit seiner phantastischen Band „The Horny Funk Brothers“ („I love horn-bands“) hat er soeben das zweite Album „Funky Is The Way We Roll“ veröffentlicht. Wir verdanken es der Coronakrise, in der nichts „rollte“, schon gar keine Tourneen und in der die Band Zeit fand, ein großartiges Album einzuspielen!
Unüberhörbar sind Huberts musikalische Prägung aus dem Kalifornien der wilden 70er Jahre und der Einfluss von Sam Cooke, Roy Hamilton, Jackie Wilson, Johnny Mathis, Brook Benton und Nat King Cole. Musikalisch kommt „Funky Is The Way We Roll“ wohl dem am nächsten, wofür sein Herz nach wie vor schlägt: messerscharfe Bläsersätze unterlegt von einer groovenden rhythm-section.
Es sind die großartigen Musiker der Horny Funk Brothers, die Huberts Stimme erst so richtig zur Geltung kommen lassen. Christian Ziegelwanger (Drums, trommelt hauptberuflich bei den Vereinigten Bühnen Wien) und Rue Kostron (Bass, grooved sonst u.a. für Waldeck oder Christina Stürmer) bilden die überzeugende Rhythmusgruppe, verstärkt durch Rafael „Joffy“ Ecker (Keyboards, vielseitig beschäftigt von DGC bis Marc Pircher) und Thomas Hechenberger (Gitarre, Österreichs Steve Lukather und vielgebuchter Studiogitarrist). Die funkigen Horns haben nicht nur die Namensgebung der Gruppe inspiriert, mit ihrem Beitrag zum Soundtrack des kommenden James-Bond-Films „No Time To Die“ hat die 4-köpfige Horn Section (Lorenz Spritzendorfer, Martin Fischer, Markus Hoffmann und Pepe Schütz) den musikalischen Ritterschlag erhalten: Arrangement und Aufnahmen der Bläser auf dem Bond-Titel „Rastafari Way“ stammen von niemand geringerem als den Horny Funk Brothers. Den hohen Qualitätskriterien eines James-Bond-Soundtracks entsprechend eben nur die Besten!